04.05.2018
Straßenbauer-Azubis erfüllen Wunsch nach „Schattenreich“







Im Rahmen des Straßenbauertages 2018 des Berufsbildungszentrums (BBZ) Weimar haben gestern Auszubildende aus diesem Bereich ein praktisches Projekt im Kindergarten „Benjamin Blümchen“ in der Böhlaustraße abgeschlossen. Sie erfüllten der JUL-Einrichtung einen lang gehegten Traum: Im Laufe der Jahre war ein Weg so holprig geworden, dass er zur Gefahr für die Kleinsten wurde, obwohl der Hausmeister immer mal wieder Hand daran angelegt hatte. Und ein alter Mini-Fischteich fand bei den Kindern gar keine Interesse mehr, dafür wünschten sie sich für den Sommer ein schönes schattiges Plätzchen, auf dem sie auch spielen können. Daraus abgeleitet erhielt das Projekt den Namen „Schattenreich“.

All diese Wünsche haben 23 Straßenbauer-Azubis aus der Klasse von Ilwa Büchner erfüllt. Zustande gekommen war die Zusammenarbeit, weil BBZ-Lehrer Alexander König zugleich Elternvertreter des Kindergartens ist. Als die Idee aufkam, die Fläche umzugestalten, fragte er im BBZ nach, ob Azubis das übernehmen könnten. Und mehr als das: Die jungen Männer waren gestern nicht nur von ihrer Arbeit an sich begeistert, sondern auch davon, dass sie im Rahmen ihrer Ausbildung etwas geschaffen haben, das bleibt und einen Zweck erfüllt, sagten sie unisono.

Dabei war der Beginn nach Vermessung vor Ort, Variantenvergleichen und Ausführungsplanung sehr schwierig: Um bis zu ihrer Abschlussprüfung in der kommenden Woche fertig zu werden, mussten die Azubis den praktischen Teil ihrer Facharbeit Mitte März bei minus 10 Grad beginnen. Da gefror sogar der Sand, erinnerte sich gestern Ilwa Büchner, ganz zu schweigen von den eisigen Händen beim Bauen.

Aber die jungen Männer haben alles geschafft: Der alte Weg wurde entfernt, das Baumaterial so weit es ging recycelt. Mit einem Bagger von Eurovia wurde die Fläche für die Neu-Pflasterung geebnet. Herzog-Bau Gotha spendierte zusätzliches Pflaster, der Kita-Förderverein Schütt-Gut. Entstanden ist so neben dem nun ungefährlichen Weg mit neuen Randsteinen eine Mosaik-Fläche aus Basalt und Granit, die als Hüpfeschnecke zum Spielen oder Platz für Tisch und Stühle dient.

Mit ihrer Arbeit verdienten sich die Azubis sehr gute und gute Noten, die nicht in die Abschlussprüfung, wohl aber ins Zeugnis einfließen. Und natürlich den Dank der Einrichtung. Von den Kindern gab es Lieder und selbst gebastelte Blumen, von den Eltern Kuchen für die jungen Handwerker.

Obwohl die Azubis ebenso ernsthaft wie mit Spaß bei der Sache waren, sind solche praktischen Arbeiten eher selten. Ilwa Büchner kann sich nur an eine weitere erinnern. Zugute kam dort die Arbeit der Azubis der Kita Waldstadt in Schöndorf.

 


Susanne Seide / 04.05.18 / TLZ